Ahrensburg: Metropolenflair in Schleswig-Holstein


Die Stadt Ahrensburg liegt im Südosten Schleswig-Holsteins, nordöstlich von Hamburg. Die Stadtgeschichte geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als Ahrensburg, noch unter dem Namen Woldenhorn, zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde.
Burg Arnesvelde Grundstein für Ahrensburger Schloss
Im Stadtwappen ist die Burg Arnesvelde abgebildet, die um etwa 1200 gebaut worden war. Diese Burg existiert zwar heute nicht mehr, doch die ihre Steine wurden dazu benutzt, das Ahrensburger Schloss zu errichten. Somit kommen wir auch schon zu der ersten bedeutenden Sehenswürdigkeit der Stadt Ahrensburg. Das Ahrensburger Schloss ist im eigentlichen Sinne kein Schloss, sondern eher ein Herrenhaus und damit das Zentrum eines Adeligen Hofes.
Das Gebiet um Ahrensburg wurde im 16. Jahrhundert Besitz des dänischen Königs, der seinem Feldherrn Daniel Rantzau als Belohnung für seine Dienste die Herrschaft über das Gebiet übertrug. Daniel Rantzau fiel 1569 in einer Schlacht in Schweden und vererbte sein Land an seinen Bruder Peter. Dieser ließ 1595 einen Herrensitz in Form eines Wasserschlosses bauen, das Schloss Ahrensburg. Bis 1759, also sieben Generationen lang, blieb das Schloss im Besitz der Familie Rantzau. Aufgrund verschiedener Unstimmigkeiten mit den Leibeigenen und dem zunehmenden Verlust von Macht und Einfluss mussten die Rantzaus das Gut verkaufen.
Heutzutage dient das Schloss als Museum. Wenn man einen Ausflug zum Schloss Ahrensburg unternimmt, kann man in den verschiedenen Zimmern und Sälen viel altes Mobiliar, Porzellan und zahlreiche Gemälde entdecken. Und auch außerhalb des Hauses lassen sich einige spannende Stunden verbringen: Man kann durch den Schlossgarten flanieren, der zahllose seltene Baumarten beheimatet. Unter diesen Baumarten befindet sich unter anderem eine schlitzblättrige Federbuche, die über 150 Jahre alt ist und unter Naturschutz steht.
Die zum Gutshof gehörende Schlosskirche wurde ebenfalls von Peter Rantzau erbaut. Sie diente als zentrale Grabstätte und Gutskirche. Ihre Ausstattung kann als durchaus wertvoll bezeichnet werden und enthält Elemente aus drei Jahrhunderten. Besonders erwähnenswert sind der Taufengel, die Pastorenstühle und der Kanzelaltar. Auf beiden Seiten der Kirche liegen jeweils zwölf so genannte „Gottesbuden“. Hierbei handelt es sich um langgestreckte Backsteinhäuser, die als Armenquartiere dienten. Sie gehen auf eine mildtätige Stiftung Peter Rantzaus zurück und werden auch heute noch als Wohnungen für sozial schwache Menschen genutzt.
Naturmuseum „Haus der Natur“
Nachdem es bis jetzt vor allem um Baudenkmäler ging, kommen wir nun zum „Haus der Natur“ und widmen uns den Lebewesen des deutschen Nordens. Das „Haus der Natur“ ist ein Naturmuseum und befindet sich im Ahrensburger Stadtteil Wulfsdorf. Das Gebäude war früher eine Jugendstrafanstalt, wurde dann aber zu einem Museum umgewandelt. Jetzt arbeiten dort, immer für eine gewisse Zeit, junge Leute, die sich für die Umwelt und die Natur einsetzen wollen.
Besonders interessant ist dieses Museum, weil Naturkunde hier nicht als langweilige Theorie vermittelt werden soll, sondern es viele praktische Anwendungen gibt, so dass man auf interessante Art und Weise etwas über die Natur lernen kann. Vom „Haus der Natur“ aus werden regelmäßig Exkursionen veranstaltet, zum Beispiel in das Schutzgebiet „Ahrensburger Tunneltal“. Aber auch vor Ort kann der interessierte Besucher an vielen Aktionen teilnehmen: Ein Erlebnispark bringt vor allem Kindern die Tier- und Pflanzenwelt Norddeutschlands näher. Deswegen dient das „Haus der Natur“ auch als Platz für Kinder- und Ferienaktionen und Vorbereitungsort für Exkursionen.
Im musealen Teil lässt sich eine Vielzahl ausgestopfter Vögel bestaunen, die aber nicht einfach nebeneinander aufgereiht wurden. Vielmehr wurde ihr natürlicher Lebensraum, wie zum Beispiel das Wattenmeer, von Jugendlichen naturgetreu nachgestellt. So kann man einen genauen Einblick in die natürliche Umgebung der verschiedenen Arten erhalten und erfährt dank der Schautafeln darüber hinaus noch etwas über die Arbeit des Vereins in den jeweiligen Schutzgebieten. Zu einem Naturmuseum gehört natürlich auch eine Gartenanlage: Der Park ist 8 ha groß, von denen allein 4 ha von Wasser bedeckt sind. Auf einem naturkundlichen Lehrpfad werden unter anderem die über 70 verschiedenen Baumarten erklärt.