Eckernförde: Eine Brücke vom Flair des Vergangenen ins 21. Jahrhundert


Das rund 23.000 Einwohner zählende Eckerförde an der Ostsee schlägt mit seiner verwinkelten Altstadt samt den restaurierten Fischerhäuschen und dem vor wenigen Jahren eröffneten Ostsee-Info-Center eine Brücke zwischen dem Flair des Vergangenen und der Moderne.
Ostsee-Info-Center von Eckernförde
Das Meer samt seiner Flora und Fauna erleben und mehr erleben in Schleswig Holstein: Im Ostsee-Info-Center von Eckernförde bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, eine Erlebniswanderung vorbei an Meeres-Aquarien zu unternehmen; mit Watthose und Schiebekescher ausgerüstet, lässt sich das flache Wasser erkunden, und wer Lust hat, der kann an der Steilküste Versteinerungen sammeln.
Borbyer Kirche
Von den rund 700 im Denkmalbuch eingetragenen Denkmälern ist die Borbyer Kirche das älteste. Das Gotteshaus, mit seinem schlanken Turm schon von weither sichtbar, stammt aus der Zeit um 1200. Der spätromanische Feldsteinbau hat 1,10 bis 1,30 m dicke Mauern, der berühmte spätbarocke Altar ist unter den Einflüssen der Arbeiten von Hans Gudewerth dem Jüngeren entstanden.
A propos Hans Gudewerth: Der Eckernförder Bildschnitzer stellte den frühbarocken Flügel-Altar mit drei übereinander lagernden Geschossen für die Nicolai-Kirche 1641 fertig. Der prächtige Altar wurde später aus der Kirche, die um 1424 entstanden war und 1789 abgerissen werden musste, in die im spätgotischen Stil erbaute Hallenkirche, die 1793 fertig gestellt wurde, verbracht.
Eckernförder Rundsilo
Ein weiteres wichtiges, und auffälliges Denkmal von Eckernförde ist der Rundsilo. In den Jahren 1931/32 erbaut, diente er mit 3.500 t Fassungsvermögen über 50 Jahre als Futtermittelfabrik. Bereits 1972 wurde er ins Denkmalbuch aufgenommen, 14 Jahre später die Speicherkapazitäten ausgelagert. Zum Ensemble gehören die alte Holzbrücke und das frühere Siegfried-Werft-Gelände mit ihren Holz- und Steinbauten.
Ritterburg und Rathaus
Eine wechselvolle Geschichte hat das Rathaus hinter sich. Es befindet sich im ehemaligen so genannten Graukloster, das 1234 auf den Fundamenten des alten dänischen Königshofes errichtet wurde. Der Name Graukloster leitet sich von den Grauen Kutten der Franziskaner Mönche ab. Nach 1517, in der Folge der Reformation, ging das Kloster an die Stadt, die den gesamten Komplex als Armenstift für Schleswiger Bürger nutzte.
1530 wurde die Klosterkirche für Rathauszwecke umfunktioniert. Da Einsturzgefahr bestand, wurde der Bereich schließlich 1793 abgerissen. So kam es auch dazu, dass sich das Rathaus aus zwei Gebäudeteilen aus verschiedenen Epochen zusammensetzt. Der hintere Teil stammt aus dem Mittelalter. Der zweite, noch heute bestehende klassizistische Teil des Rathauses entstand 1794. Glanzpunkt des Gebäudes ist der Ständesaal mit seinem Spiegelgewölbe, der für Empfänge und festliche Veranstaltungen genutzt wird.
Weitere Attraktionen in Eckernförde
Abwechslung von den architektonischen Sehenswürdigkeiten im Freien, wie unter anderem der Fachhochschule am Lorenz-von-Stein-Ring oder der katholischen St. Peter-Kirche und St. Paul-Kirche, bieten in Eckernförde Museen wie zum Beispiel das Frisörmuseum; hier erhält man einen Einblick in die Welt der Coiffeure und ihrer Arbeitsmaterialien von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. Im Heimatmuseum, seit 1987 im alten Rathaus von Eckernförde untergebracht, lässt sich die über 700-jährige Entwicklung der Stadt nachvollziehen; zudem bereichern ständig wechselnde Ausstellungen das Kulturangebot.
Leckermäuler kommen in der Altstadt in der alten Räucherei auf ihre Kosten. Beim Schaukochen in der Bonbon-Kocherei kann man live miterleben, wie Hartkaramellen und andere Bonbons wie anno dazumal hergestellt werden. Weitere Attraktionen, besonders für die kleinen Besucher von Eckernförde, sind das Piraten-Kletterschiff am Hauptstrand und die 75 m lange Rutsche im Meerwasserwellenbad. Wo gibt es das, dass eine Fußgängerzone wie die Kieler Straße in Eckernförde nur 150 m vom Wasser entfernt ist? Hier bietet sich ein Bummel mit einem Stopp in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants ebenso an wie ein ausgedehnter Spaziergang am sechs Kilometer langen feinen Sandstrand von Eckernförde.