Kuba Reisen – Rundreise, Havanna, Reisezeit


Seit der Landung Christoph Kolumbus 1492 an der Nordküste Kubas in der Nähe der Stadt Baracoa ist die Geschichte der 100.000 Quadratkilometer großen Insel der Antillen mitten im Karibischen Meer eine der faszinierendsten der Welt.
Kuba liegt im Trend
Immer mehr Urlauber zieht es nicht nur in unseren kalten Wintermonaten, sondern auch während des Sommers in die karibische Inselwelt. Dominikanische Republik, Kuba, Jamaica und Mexiko heißen die begehrten Sonnenziele Regenschirm geschädigter Europäer.
Kuba ist nach wie vor Trendziel. Traumhafte Strände, ein landschaftlich und kulturhistorisch interessantes Hinterland, die Freundlichkeit der Bewohner und nicht zuletzt die kubanische Musik locken immer mehr deutsche Touristen auf die Insel.
Kuba ist die größte Antilleninsel und das größte Eiland der Karibik. Mehr als 200 Buchten und 300 Naturstrände sowie eine Wassertemperatur zwischen 25 und 28 Grad Celsius laden geradezu zum Baden und zum Wassersport ein. Zudem scheint an 330 Tagen im Jahr die Sonne.
Die angenehmste Reisezeit ist von November bis April. Dann liegt die durchschnittliche Temperatur bei 26 Grad Celsius. In den Sommermonaten bis Oktober ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Es ist mit gelegentlichen, kurzen Regenfällen zu rechnen.
Weißes Gold: bescherte kolonialen Wohlstand
Natürliche Schätze in unfassbarer Fülle, Tabak und Zuckerrohr haben Abenteurer und Eroberer seit Jahrtausenden nach Kuba gelockt. Auch Ernest Hemingway wurde jahrelang von dem Charme dieser Insel gefangen gehalten.
140 Kilometer von den Bahamas, 180 Kilometer von Florida und 146 Kilometer von Jamaika entfernt, ist das Land mit seinem über zehn Millionen Einwohnern heute ein Schmelztiegel vieler Kulturen: Die Ureinwohner waren Ciboney- und Subtaino-Indianer. Spanische, britische und französische Entdecker folgten, die für die Arbeit auf den Plantagen Sklaven aus Afrika mitbrachten.
Zu Kolumbus Zeiten war Zucker so kostbar, dass er mit dem Teelöffel abgemessen wurde. Im 16. Jahrhundert wurde er “weißes Gold” genannt. Zuckerrohr beherrschte die Landschaft.
Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts Engländer und Franzosen nach Kuba kamen, setzte der wirtschaftliche Aufschwung ein. Zucker, Kakao, Kaffee sowie der teuere blaue Farbstoff der Indigopflanze verließen die Häfen der Städte Havanna und Santiago de Cuba tonnenweise. Der koloniale Wohlstand war ausgebrochen.
In den Straßen Havannas, der über 723 Quadratkilometer großen und über drei Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt im Westen der Insel, mit ihren pastellfarbenen Villen und schmiedeeisernen Balkonen kann man heute noch ein Stück dieser kolonialen Atmosphäre einatmen. Wenngleich sie auch mit Spuren der Revolution von 1959 zersetzt ist. Das Revolutionsmuseum, in vorrevolutionärer Zeit der Präsidentenpalast, empfängt die Besucher mit einem aufgesockelten Panzer, in dem Fidel Castro 1961 die Eindringlinge in der Schweinebucht in die Flucht geschlagen hatte. Am ausladenden Platz der Revolution ziert das Porträt Che Guevaras die gesamte Front des Innenministeriums.
Doch diese Orte sozialistischen Flairs sind nur kleine triste Flecken im sonst eher bunten Gesamtbild. Schauen zwar viele Häuser aus, als würden sie gleich zusammenfallen wollen, dringt doch aus ihnen als Zeichen der puren Lebenslust laute Musik hinaus auf die engen Straßen.
Und der Handel blüht auch wieder seit den Reformen nach der Flüchtlingswelle 1994: Private Händler bieten auf dem Platz der Kathedrale und in den umliegenden Gassen Touristen-Tand und Kunstgewerbliches feil. Praktisches und Lebensnotwendiges kaufen auch die Kubaner auf dem Markt rund um das Capitol. Denn in den staatlichen Läden gähnen ihnen leere Regale entgegen.
Havanna: die schmutzige Schöne
Erinnerungen an das Havanna vor der Revolution , als die Stadt “die schmutzige Schöne” genannt wurde, als der “american way of life” Einzug gehalten hatte und Spielkasinos, Bordelle und Bars von der Mafia kontrolliert wurden, werden bei den alten amerikanischen Straßenkreuzern wach, die zuhauf herumfahren und das Herz jedes Oldtimerfreaks höher schlagen lassen. Und beim Nachtleben, das hier am ausgiebigsten stattfindet. Bei all der Vielfalt: Einen Besuch im berühmten Cabaret Tropicana sollte man sich nicht entgehen lassen.
Drei Tage braucht man schon, um wenigstens den kleinen Geheimnissen dieser großen Stadt auf die Spur zu kommen. Anschließend kann man gut von hier aus oder von Varadero, dem größten und bekanntesten Touristenzentrum Kubas mit seinem 20 Kilometer langen feinen weißen Sandstrand 135 Kilometer weiter östlich, wunderbar Tagestouren unternehmen, die es in sich haben.
Denn in der westlichen Provinz Pinar del Río kreuzen sich nicht nur die wildromantische Sierra del Rossario und die rauere Sierra de los Organos. Auch wunderschöne grüne Täler schmiegen sich an die Hügel. Bizarre Bergformen und eine Tropfsteinhöhle mit unterirdischem Fluss sind die Besonderheiten des Tales von Viñales, dem besten Tabakanbaugebiet der Insel.
Malerische Altstadt von Trinidad
Ein absolutes Muss ist eine Stipp- oder längere Visite in Trinidad im Süden des Eilandes. Die alte Hafenstadt, deren malerische Altstadt genauso wie die von Havanna von der UNESCO als “Kulturbesitz der Menschheit” unter besonderen Denkmalschutz gestellt wurde, zeigt noch unverfälschte Spuren spanischer Baukunst. Unvermeidbar ist bei einem Barbesuch auch die Bekanntschaft mit den für Kuba typischen Rum-Mixgetränken, die schon Hemingway so geschätzt hat, zum Beispiel den Mojito (Rum, frische Minze, Limonensaft, Soda und viel Eis). Weniger bekannt, aber aus Trinidad nicht wegzudenken, ist La Canchanchara (frisch durchgepreßter Zuckerrohrsaft mit Rum gemischt).
Wer kubanische Ursprünglichkeit und so richtige karibische Lebhaftigkeit kennenlernen möchte, der ist in Santiago de Cuba, im “Oriente” der Insel gut aufgehoben. Überall swingt Musik. Denn Santiago ist die Geburtsstadt der Trova, der sich immer wieder neu entwickelnden Volksballade. Sehenswert ist vor allem die Altstadt, die im Jahre 1514 gegründet wurde. In der Festung “El Morre”, die über dem Meer thront, ist das Piratenmuseum untergebracht.
Zudem sind die Einwohner ziemlich erfüllt vom Stolz auf ihre Vergangenheit. Hatte doch hier der junge Fidel Castro mit seinem mißglückten Angriff auf die Moncada-Kaserne im Sommer 1953 erstmals die Revolution gegen Diktator Batista geprobt.
Paradiesische Strände zum Abtauchen
Unweit von hier ist auch der paradiesische Strand von Guardalavaca für Träumer und stille Genießer zu finden. Palmen bis zum Meer, feiner Sand und fast keine Menschenseele. Die Sonnen- und Badehungrigen verteilen sich offensichtlich auf den mehr als 280 Stränden, von den jeder etwas anderes zu bieten hat.
Spannend ist auch ein Ausflug in die Unterwasserwelt zu den Korallenriffen, zu den tropischen Fischen in ihren schillernden Farben und Arten. Die bekanntesten Tauchregionen sind die von Cayo Largo, etwa 50 Kilometer südlich vor der Küste der Hauptinsel Kuba mitten im Karibischen Meer, und der Isla de la Juventud. Das Geschäft mit der Sonne, dem Sand und dem tiefblauen Meer blüht in Kuba. Manch einer, der davon profitiert, wird im Geiste schon Christoph Kolumbus gedankt haben, daß er 1492 nicht in Indien gelandet ist, sondern vor den Toren Baracoas…