Tunesien Urlaub: Orient für Einsteiger


Sie träumen von einer Kombination aus Küste und Wüste, Erholung und Abenteuer, europäischem Standard und orientalischem Flair? Dann reisen Sie doch mal nach Tunesien. Sie werden sehen: Das Urlaubsland zwischen Orient und Okzident ist genauso vielfältig und bezaubernd wie die Märchen aus 1001 Nacht.
Tunesien als Urlaubsland zwischen Orient und Okzident
Allah war gnädig, als er die Welt erschuf. Er hat sie nicht überall gleich gemacht hat. Deshalb können wir in Tunesien Sonne und Licht tanken, wenn es bei uns nass und grau ist. Nur zwei bis drei Flugstunden von Deutschland entfernt aus dem Alltag abtauchen und eintauchen in eine farbenfrohe Welt voller Abwechslung und Entspannung, voller Abenteuer und Ruhe.
Hassan wird nicht müde, uns vollmundig all die Wunderwerke Allahs zu preisen, die sein Heimatland ausmachen. Und auf die er stolz ist. Karthago zum Beispiel, die alte punische Hauptstadt, von den Römern im 3. Punischen Krieg vollkommen zerstört und wieder aufgebaut. Hier kämpfte einst Hannibal und verlor gegen Rom.
Heute pilgern Touristen scharenweise durch den weitläufigen archäologischen Park des Weltkulturerbes hinauf auf den Byrsahügel zum Grab des heiligen Ludwig. Von hier aus genießen sie den tollen Ausblick über ganz Karthago bis hinunter zu den Thermen des Antonius (ein Muss!) direkt am Meer.
Denn Karthago ist nur ein Steinwurf weit von der Metropole Tunis (kontrastreicher geht’s kaum: der Mix aus europäischer Moderne mit Malls am Stadtrand und orientalischem Souk in der Medina) weg und ein beliebtes Ziel von Tagesausflüglern.
Genauso wie Sidi Bou Said, das malerische Künstlerdorf im maurisch-andalusischen Stil mit seinen weißen Häusern, blauen Türen und den mit Schmiedeeisen vergitterten Fenstern. Wer einmal auf der mit Bougainvilleen umrankten Terrasse des Café des Nattes saß und einen Sonnenuntergang mit Blick über die schneeweißen Dächer hinweg auf die karthagische Küste erlebt hat, versteht sofort, was Paul Klee und August Macke seinerzeit inspirierte, den Villenvorort in ihren Bildern für die Ewigkeit festzuhalten.
Dabei ist Tunesien eigentlich der Inbegriff von einem Wassersport- und Badeparadies für jung und alt an einer 1300 Kilometer langen Mittelmeerküste mit endlos flachen, feinen Sandstränden und glasklarem Wasser.
Ganz besonders schön sind die sichelförmige Sandbucht von Hammamet, der von Dünen gesäumte Strand in Mahdia am Rande der Halbinsel Cap Afrique sowie die Badestellen auf Djerba, Afrikas größter Mittelmeerinsel, die durch einem Damm aus der Römerzeit mit dem Festland verbunden ist, schwärmt Hassan. Ihre Anmut bezauberte schon Odysseus bei seiner Irrfahrten.
Aber nicht nur Sonnenanbeter, Surfer, Sandboarder, Kiter und Taucher, sondern auch Thalasso-Fans kommen in seiner Heimat, die weltweit der zweitgrößte Anbieter von Meerwasserkuren in mehr als einem Dutzend modernen Wellnesscenter ist, auf ihre Kosten. Auf die heilende und vorsorgende Behandlung mit Meerwassermassagen, Algen, Schlamm und Sand haben sich vorallem Tabarka an der Korallenküste, das Küstengebiet um Tunis und Karthago, die Ferienzentren Hammamet und Yasmine Hammamet, Sousse mit seiner 1100 Jahre alten Stadtmauer, Monastir mit seinem Yachthafen, die Insel Djerba und Zarzis, der südlichste Ferienort Tunesiens, spezialisiert.
Eine ganz andere Bedeutung hat Wasser in der Sahara und in der Senke der Chotts, der riesigen Salzpfannen im Süden des Landes. “Bar bela mar” – “Meer ohne Wasser” nennen die Berber ihr Reich, das schon dem Film “Star Wars” als imposante Kulisse diente. Und das ist diese mehr als 1000 Quadratkilometer große Sandkiste wirklich, durch die man sich am besten im Jeep oder via Wüstenschiff schaukeln lässt. Genauso wie die Beduinen, die seit fast 2000 Jahren mit ihren Kamelkarawanen durch die unendlichen Weiten ziehen, die Oasen um Touzeur mit wichtigem Salz und sonstigen Handelswaren versorgen, die sie gegen Hirse, Datteln und andere Produkte tauschen.
Man muss kein absoluter Abenteuerfreak sein, um die Magie der Wüste und das Gefühl von totaler Einsamkeit in unendliche Weiten zu spüren. Fernab von Fernsehen, Gameboy und Computerspielen erleben Kinder wie Erwachsene bei Trekking-Touren auf einem Kamelrücken und beim Schlafen unterm Sternenhimmel im Wüstensand die Faszination Wüste hautnah.
Kein Sand, sondern der Duft von Wildschweinpasteten beflügelt dagegen sämtliche Sinne im grünen Norden Tunesiens, einst das Herzstück der “Kornkammer Roms” und heute ein Mekka für Taucher, Naturfreunde und Archäologiebegeisterte. Also nichts wie hin und Abtauchen an der Korallenküste zwischen Bizerta bis Tabarka. Wandern im Tell-Gebirge, wo Korkeichen, Birken, Pappeln, Erlen und Weiden in den Himmel ragen. Auf den Spuren der Antike unterwegs in Chemtou oder Dougga.
Wie sagt Hassan immer so schön: “Allah war gnädig, als er die Welt erschuf…”